©Standortagentur-Tirol_AVM_9715

NEWS

Aktuelles zum Thema Wasserstoff.

© Standortagentur Tirol

News

06.Dezember 2022

Hydrogen Austria stellt internationale Wasserstoff-Initiativen vor

Am 2. Dezember veranstaltete Hydrogen Austria, der österreichische Wasserstoff-Cluster, zusammen mit seinem Kooperationspartner Business Upper Austria eine Online-Veranstaltung zum Thema "Internationale Wasserstoff-Initiativen". Referent:innen aus Österreich, Deutschland, Norwegen und der Slowakei gaben dabei wertvolle Einblicke in die Wasserstoff-Vorhaben ihrer Länder und Regionen.

© Pixabay.com

Über 50 Teilnehmer:innen, vorwiegend aus Österreich, informierten sich bei der Infoveranstaltung „Internationale Wasserstoff-Initiativen“, welche wichtigen Akteur:innen in- und außerhalb Österreichs den Aufbau einer Wasserstoff-Wirtschaft vorantreiben. „Die vorgestellten Initiativen stellen natürlich nur einen Bruchteil der europäischen Wasserstoff-Player dar“ betont Hydrogen-Austria-Clustermanagerin Magdalena Lindl. Sie wurden unter dem Gesichtspunkt eingeladen, die Entwicklungen in und direkt an Österreichs Grenzen zu zeigen. Zudem sollten auch die Aktivitäten eines weiter entfernten Akteurs orgestellt werden.

Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa

Dorian Wessely vom Cleantech-Cluster der Business Upper Austria eröffnete die Veranstaltung, indem er zunächst den Cleantech-Cluster und seine Aktivitäten vorstellte. Der Cluster, welcher von zwei Teams geführt wird, ist einer von 8 Branchenclustern und kann inzwischen über 2200 Partner am Standort Oberösterreich vorweisen. Der Schwerpunkt liegt auf Klein- und Mittelunternehmen, das dezidierte Ziel lautet, deren Vernetzung voranzutreiben.

Das neu gestartet Projekt „Hy2Market“ des Cleantech-Clusters fokussiert darauf, eine ausgereifte Wertschöpfungskette innerhalb Europas zu etablieren. Das Projekt baut auf dem vorhandenen Wissen verschiedener europäischer Vorzeigeregionen auf. Das Ziel besteht darin, Angebot und Nachfrage in verschiedenen Regionen zu verbinden, um ein potenzielles H2-Marktversagen zu verhindern. Der Cleantech-Cluster wird sich insbesondere damit beschäftigen, Wissensaustausch-Plattformen zu entwickeln.

Wasserstoff-Wirtschaft in Süddeutschland

Andreas Seebach, Gründungsmitglied der Wasserstoff-Initiative H2Süd und CEO der White Energy GmbH, stellte ein Modell vor, wie der Süden Deutschlands klimaneutral gemacht werden kann und welche Rolle Wasserstoff dabei spielen wird. Fest stehe, dass der Bedarf an elektrischer Energie deutlich ansteigen werde, sobald Deutschland aus den fossilen Energien aussteige.

Ein großer Teil dieser Energielücke solle mit Photovoltaik und Windenergie gefüllt werden. Zudem sei es notwendig, das Elektrizitätsnetz auszubauen. Dennoch bleibe die Frage, woher der benötigte Strom im Winter kommen soll. Denn nur mit Windkraft und Photovoltaik ließe sich dieser nicht bereitstellen.

Eine mögliche Lösung dieses Dilemmas bieten Hochtemperatur-Brennstoffzellen (SOFCs), die in der Lage sind, elektrischen Strom zu erzeugen und gleichzeitig Wärme bereitzustellen. Der benötigte Strom zur Elektrolyse wird bevorzugt mittels Photovoltaik bereitgestellt. Für Bayern biete es sich zudem an, bestehende Gasnetze auszubauen, um den Ausbau an den European Hydrogen Backbone zu bewerkstelligen.

Zusammenarbeit als Schlüsselfaktor

Als nächster Redner stellte Bjørn Ottar Elseth den norwegischen Wasserstoff-Cluster vor. Dieser kann auf eine fast 100-jährige Wasserstoff-Geschichte Norwegens zurückgreifen, die ersten Elektrolyseure wurden bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg installiert.

Der Schwerpunkt des norwegischen Wasserstoff-Clusters liegt darauf, Norwegen als Wasserstoff-Nation zu positionieren. Das zentrale Interesse Norwegens gilt dabei dem maritimen und industriellen Sektor. Doch auch die zahlreichen Flughäfen sollen klimaneutral werden.

Elseth betonte, dass Europa zur führenden Wasserstoff-Nation werden könne, wenn sämtliche wichtigen Akteur:innen zusammenarbeiten. Dieses Ziel sei zwar ambitioniert, aber erreichbar.

Best-Practices erfolgreich implementieren

Die Slowakei ist relativ neu im Wasserstoff-Business, wie Peter Hegeduš von der slowakischen Wasserstoff-Gesellschaft erklärte. Die Slovak National Hydrogen Association wurde im Jahr 2015 gegründet mit dem Ziel, Forschung an Wasserstoff-Technologien zu unterstützen und diese am Markt einzuführen.

Der Cluster fokussiert darauf, Best-Practices in der Slowakei einzuführen und die dafür notwendigen legislativen Voraussetzungen zu schaffen. Seinen beinahe 80 Mitgliedern dient er zudem als Informationsdrehscheibe. Der Cluster möchte dazu beitragen, die Energie-Transformation in der Slowakei hin zur Dekarbonisierung zu beschleunigen.

Ein besonderes Augenmerk legt die slowakische Wasserstoff-Gesellschaft auf die Vernetzung. Dafür verfügt sie über eine digitale Plattform, auf der sich ihre Mitglieder austauschen können. Diese ist mit Plattformen in anderen Ländern vernetzt und somit ein hervorragendes Tool, um auch grenzüberschreitend Partner für Projekte zu finden.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Magdalena Lindl allen Referent:innen und Teilnehmer:innen und betonte, dass diese Vernetzung aller europäischen Wasserstoff-Akteur:innen unabdingbar für das Gelingen der Energiewende sei.

Links:

>>Cleantech-Cluster der Business Upper Austria
>>Wasserstoff-Projekt "Hy2Market"
>>H2Süd - die Wasserstoff-Initiative Bayern und Baden-Württemberg
>>Norwegian Hydrogen Cluster
>>Slovak National Hydrogen Association

Zurück