08.Juni 2022
Hydrogen Austria beim ersten European Hydrogen Backbone Day in Brüssel
Am 7. Juni 2022 fand erstmalig der European Hydrogen Backbone Day statt. Die Veranstaltung diente dazu, die entscheidende Rolle der Wasserstoff-Infrastruktur festzulegen, die notwendig ist, um eine paneuropäische Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen.
© Standortagentur Tirol
Die European Hydrogen Backbone Initiative (EHB) besteht aus 31 BetreiberInnen von Energieversorgungsinfrastruktur in Europa. Das Ziel der im Jahr 2020 gegründeten Einrichtung besteht darin, die Rolle zu definieren, welche die Wasserstoff-Infrastruktur bei der Dekarbonisierung der europäischen Energiewirtschaft spielen soll. Indem bestehende Pipelines genutzt und durch neue ergänzt werden, soll ein europäischer Wasserstoff-Markt etabliert werden.
Mehr als 300 TeilnehmerInnen aus 28 europäischen Ländern haben sich angekündigt, um am ersten European Hydrogen Backbone Day in Brüssel Ideen auszutauschen, Arbeitsbeziehungen aufzubauen sowie Möglichkeiten für die zukünftige Wasserstoffwirtschaft Europas zu schaffen. In einer Grundsatzrede erläuterte Frans Timmermanns, Vizepräsident und Kommissar für Klimaschutz in der EU-Kommission, welche Rolle die Wasserstoff-Infrastruktur in der Dekarbonisierung Europas spielen wird. Dabei bezog er sich auf den REPowerEU-Plan. Diesen hat die Europäische Kommission im März als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukrainie verabschiedet.
REPowerEU beschreibt, wie die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland rasch verringert und gleichzeitig der ökologische Wandel beschleunigt werden soll. Grüner Wasserstoff wird in diesem Plan als maßgeblich bezeichnet, um Erdgas in jenen Sektoren zu ersetzen, die schwer zu dekarbonisieren sind. Bis 2030 sollen deshalb innerhalb der EU zehn Mio. Tonnen Wasserstoff erzeugt und die gleiche Menge importiert werden.
Infrastruktur für Wasserstoff-Transport schaffen
Für den Import von Wasserstoff wird eine leistungsfähige Pipeline-Infrastruktur benötigt. Die EU-Kommission fokussiert auf den Aufbau von drei Haupt-Import-Korridoren. Dabei handelt es sich um Routen aus dem Mittelmeer-Raum, der Nordsee-Region sowie - sobald es die Umstände erlauben - aus der Ukraine.
Anschließend an Timmermanns' Rede wurden wesentliche Forschungserkenntnisse der European Hydrogen Backbone Initiative präsentiert. Darauf folgend machten sich die KonferenzteilnehmerInnen daran, innovative Lösungen zu erarbeiten, um den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur in Europa zu beschleunigen. Aus den Vorschlägen sollen die am Erfolg versprechendsten gefiltert werden.
Magdalena Lindl, Clustermanagerin vom Cluster Hydrogen Austria, nahm am European Hydrogen Backbone Day teil, um sich mit europäischen AkteurInnen auszutauschen und den Wissenstransfer zu den Mitgliedern des Clusters Hydrogen Austria zu initiieren. "Wasserstoff wird in der Dekarbonisierung der europäischen Energiewirtschaft eine zentraler Rolle spielen", so Lindl. Für österreichische Unternehmen eröffne dies die Chance, sich mit ihrem Know-how und ihrer Kompetenz einzubringen.