02.Juni 2022
Österreichische Wasserstoff-Strategie veröffentlicht
Unter dem Motto "Grüner Wasserstoff für Österreich" präsentierten Umweltministerin Leonore Gewessler, Wirtschaftsminister Martin Kocher sowie Berthold Kren, CEO von Lafarge Österreich, am 02. Juni 2022 die österreichische Wasserstoffstrategie. Auf 60 Seiten skizziert diese den Fahrplan, wie Wasserstoff einen Beitrag zur Klimawende in Österreich leisten soll.
© Standortagentur Tirol
Die Klimakrise gehört zu den größten globalen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Um die negativen Folgen von Treibhausgasemissionen zu stoppen, möchte Österreich bis 2040 Klimaneutralität erreichen. Dies bedeutet, dass keine klimaschädlichen Gase mehr in die Erdatmosphäre gelangen dürfen. Voraussetzung dafür ist ein umfangreicher Umbau des Energie- und Wirtschaftssystems. Klimaneutraler Wasserstoff wird einen wichtigen Platz einnehmen, um dieses Ziel zu erreichen.
Die österreichische Wasserstoff-Strategie definiert konkrete Anwendungsfelder für klimaneutralen Wasserstoff. Als sogenannte „prioritäre Verbrauchssektoren“ werden die Industrie, Mobilität sowie das Energiesystem festgelegt. Wasserstoff soll vor allem in jenen Bereichen eingesetzt werden, die sonst kaum dekarbonisiert werden könnten.
Wasserstoff-Potenzial gezielt ausbauen
Bis 2030 soll aus fossilen Quellen hergestellter Wasserstoff nahezu vollständig durch klimaneutral erzeugten Wasserstoff ersetzt werden. Um den Bedarf der österreichischen Industrie zu decken, müssen bis dahin Elektrolysekapazitäten von 1 Gigawatt aufgebaut werden.
Bis 2030 soll aus fossilen Quellen hergestellter Wasserstoff nahezu vollständig durch klimaneutral erzeugten Wasserstoff ersetzt werden. Um den Bedarf der österreichischen Industrie zu decken, müssen bis dahin Elektrolysekapazitäten von 1 Gigawatt aufgebaut werden.
Damit bestehende Wasserstoff-Anwendungen dekarbonisiert und neue Anwendungsfelder erschlossen werden, muss erneuerbarer Wasserstoff wettbewerbsfähig gemacht werden. Neben regulatorischen Anpassungen umfasst dies auch die Bereitstellung von Fördermitteln für die Produktion erneuerbaren Wasserstoffs.
Mittelfristig soll die bestehende Gasinfrastruktur genutzt werden, um reinen Wasserstoff über weite Strecken zu transportieren. Die Wasserstoff-Strategie definiert das Ziel, die bestehenden Gasnetze dafür zu adaptieren sowie transnationale Wasserstoffnetze zu schaffen. Zudem soll die österreichische Wasserstoff-Forschung gestärkt werden.
Hydrogen Austria im engen Austausch mit H2Austria
Die österreichische Wasserstoff-Strategie definiert acht Aktionsfelder auf dem Weg zu ihrer Umsetzung:
- zeitnahen Markthochlauf mittels Vorzeigeprojekten ermöglichen
- Förderungen und Anreize für erneuerbaren Wasserstoff schaffen
- Anreize für zukünftige Geschäftsmodelle und Anwendungen etablieren
- Infrastruktur für Wasserstoff aufbauen und Importmöglichkeiten schaffen
- Gezielte Weiterentwicklung von Wasserstofftechnologien in der Mobilität
- Forschung und Entwicklung intensivieren
- Gründung der Wasserstoff-Plattform H2Austria zur Bündelung der Aktivitäten
- Österreichs Position auf europäischer und internationaler Ebene
Hydrogen Austria arbeitet eng mit der neuen Wasserstoff-Plattform H2Austria zusammen. Während sich H2Austria um die strategische Ausrichtung der Wasserstoff-Technologie in Österreich kümmert, erbringt Hydrogen Austria zahlreiche Dienstleistungen für Wirtschaft und Forschung. Die Gremien beider Einrichtungen halten engen Austausch. Dies gewährleistet den unmittelbaren Informationsfluss von der Wirtschaft zu den Ministerien und umgekehrt.
Die österreichische Wasserstoff-Strategie kann auf der Website des BMK heruntergeladen werden.
Links
>>Wasserstoff-Strategie (BMK)
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